
Der Aufbau von Backlinks, auch Linkbuilding genannt, ist eine der beliebtesten Techniken, um das eigene Google Ranking zu verbessern. Selbst wenn Google die Relevanz von Backlinks als Rankingfaktor in den letzten Jahren verringert hat, gehören hochwertige Backlinks nach wie vor zu den relevantesten SEO-Faktoren überhaupt.
Für Onlinehändler, die sich mit diesem Thema beschäftigen, ist es wichtig, sich ein gewisses SEO-Know-how anzueignen und in der Lage zu sein, die Qualität von Backlinks richtig einschätzen zu können. Denn heutzutage kommt es nicht mehr – wie früher – auf die Menge an Backlinks an, sondern auf deren Qualität.
Hausaufgabe vorab: OnPage Überprüfung
Jede SEO Strategie sollte damit beginnen, die eigene Webseite bzw. den eigenen Webshop auf OnPage-Kriterien hin zu überprüfen. So nützt die beste Suchmaschinenoptimierung nichts, wenn auf der Webseite kontraproduktive Elemente enthalten sind (z.B. Keywörter-Spamming, Thin oder Duplicate Content usw.).
Bei sogenanntem „Thin Content“ handelt es sich um Seiten mit wenig einzigartigen Inhalten, wie beispielsweise Produktseiten bzw. Variantenseiten ohne einen Beschreibungstext in einem Shop oder auch leere Suchergebnisseiten. Unter „Duplicate Content“ (also „doppelten Inhalten“) wird das Vorhandensein von identischen Inhalten auf einer oder mehrere Webseiten verstanden. Es gibt zwei Arten von Duplicate Content: den internen und den externen Duplicate Content. Interne doppelte Inhalte können beispielsweise dadurch entstehen, dass ein gleicher Inhalt auf der eigenen Websiete unter mehreren URLs aufrufbar ist. Externe doppelte Inhalte können z.B. dadurch auftreten, dass es den Webshop in verschiedenen Sprachversionen gibt, dieser jedoch mit mehr als einer Sprachversion auf der gleichen Suchinstanz (z.B. bei Google.de) in den Suchergebnissen auftaucht.
Grundsätzlich versteht man unter einer OnPage-Optimierung eine inhaltliche, strukturelle oder technische Anpassungen der eigenen Webseiten. Im Rahmen einer inhaltlichen und strukturellen OnPage-Optimierung geht es darum, auf den Seiten für qualitative, einzigartige und themenrelevante Inhalte zu sorgen und diese bezüglich ihrer Formatierungen, Überschriften etc. zu optimieren.
Bei der technischen OnPage-Optimierung geht es um Quellcode-Optimierungen, wie durch suchmaschinenfreundlichen und validen Markup, der Optimierung von Meta-Elementen (wie z.B. der Meta-Description), der enthaltenen alt-Attribute von Bildern oder auch den jeweiligen Seitentiteln (Title-Elementen). Zu den technischen Optimierungen zählen ebenfalls die internen Linkstrukturen, die auch für ein verbessertes Crawlen und Indexieren der eigenen Seiten durch den Google-Bot sorgen.
Entscheidend: Qualität der Backlinks
Doch woran erkennt man eine gute Backlink-Qualität? Hier gilt die grobe Regel, dass ein Backlink je wertvoller ist, desto schwieriger es ist, diesen Link zu bekommen. Ein guter Backlink ist ein existierender und unveränderter Link, der von gewünschten Adressaten angeklickt wird und über den man langfristig relevanten Traffic erhält. Grundsätzlich bewertet der Algorithmus von Google dabei das Verhältnis von guten Backlinks gegenüber den schlechteren Backlinks, wobei entscheidend ist, dass die guten Backlinks überwiegen. Dabei sollte beachtet werden, zur Bewertung der eigenen Performance nicht nur einem einzigen Wert zu trauen. Man sollte deshalb möglichst viele Kriterien beachten, um herauszufinden, wie „natürlich“ das eigene Linkprofil ist. Je natürlicher ein Profil ist, desto geringer sind die Chancen, durch Google abgestraft zu werden.
Um die Qualität von Backlinks etwas besser einschätzen zu können, bieten sich folgende Kriterien an:
Zeichen für gute Backlinks:
- Themenrelevante und natürlich gesetzte Links
- Links einer aktuellen Webseite mit guten Inhalten auf einer thematisch passenden Onlinepräsenz
- Die Links befinden sich auf Seiten, die ebenfalls ein hochwertiges Backlinkprofil besitzen
- Die Links befinden sich in einem Dokument, welches intern stark verlinkt wurde
- Links aus dem Content
- Links, die über einen sehr langen Zeitraum unverändert bestehen bleiben
- Links, die angeklickt werden und deren Absprungrate gering ist
- DoFollow-Links
- Natürliches Linkwachstum
- Links, die sich im sichtbaren Bereich befinden
- Links mit Follow-Attribut, d.h. es wird Suchmaschinen mitgeteilt, den markierten Link nicht für die Berechnung der Linkpopularität zu benutzen (NoFollow-Links gehören allerdings auch zu einem natürlichen Backlinkprofil dazu und können ebenfalls hochwertig sein)
- Links mit einem sinnvoll beschreibenden Ankertext
- Der Link befindet sich in einem starken, thematisch relevanten Verzeichnis mit hoher Sichtbarkeit
Zeichen für schlechte Backlinks:
- Links, die nicht themenrelevant sind
- Links von einer veralteten Website mit schlechten Inhalten
- Links aus dem Footer, der Sidebar o.ä.
- Links, die nicht angeklickt werden und deren Absprungrate hoch ist
- Links von dubiosen Verzeichnissen oder anderen Websites
- NoFollow-Links
- Links mit einem unnatürlichen Ankertext
- Qualitativ minderwertige Links
- Unnatürliches Linkwachstum
Einige oben genannter Themen möchten wir an dieser Stelle näher erläutern:
Ein „unnatürlicher Anchortext“: Unter einem Ankertext (auch „Linktext“ oder „Anchor Text“ genannt) versteht man die Wörter, die ausgewählt wurden, um auf eine andere Webseite zu verweisen. Beispielsweise bei einer Verlinkung des Wortes „hier“ ist das Wort „hier“ der Ankertext des Links, der dann auf die verlinkte URL verweist. So kann ein Link beispielsweise wie folgt aussehen:
<a href=“http://www.meineshopdomain.de/“>ankertext</a>
Dabei wird über „<a“ der Linktag geöffnet und über „</a>“ der Linktag geschlossen, dazwischen befindet sich unter „http://www.meineshopdomain.de/“ die Domain des eigenen Webshops gefolgt vom Ankertext. Google berücksichtigt den Ankertext in der Form, dass eine Website, die über viele Backlinks mit Ankertexten wie „Holzspielzeug“ verfügt, auch für diesen Suchbegriff gut gefunden wird.
Aus diesem Grund sollten Ankertexte so gewählt werden, dass diese den Content der verlinkten Seite in wenigen Worten beschreiben. Sollte beispielsweise Ihr Onlineshop mit den Worten „Onlineshop für Holzspielzeug“ verlinkt sein, dann weiß Google aus diesem Text mit hoher Wahrscheinlichkeit, worum es bei Ihrem Shop geht. Insofern macht es Sinn, inhaltsbeschreibende Begriffe als Ankertext zu verwenden. Und da eine Suchmaschine genau von diesem Fall ausgeht, wertet sie Ankertexte aus. Und wenn eine URL häufig zu einem bestimmten Thema (in unserem Beispiel Holzspielzeug) referenziert, dann scheint diese URL für dieses Thema (und u.U. ähnliche oder weitere) relevant zu sein. Unterstellt wird bei diesem Vorgehen, dass von Webmastern mit hoher Wahrscheinlichkeit sinnvolle bzw. relevante Ankertexte gewählt werden. Diesen Umstand haben auch SEO-Verantwortliche erkannt und nutzen Ankertexte, um die Relevanz einer Webseite für ein bestimmten Suchbegriff zu erhöhen.
Zu beachten ist hierbei, dass man nicht immer den gleichen Ankertext – z. B. „Holzspielzeugshop“ – verlinkt, denn dies wirkt für die Suchmaschine nicht nach organischen Links. Insofern gilt es, derlei „auffällige“ Ankertexte zu vermeiden und Ankertexte zu setzen, die nicht ausschließlich aus dem Suchbegriff bestehen, diesen aber trotzdem enthalten (wie z. B. der Ankertext „Übersicht von Holzspielzeug nach Altersgruppen“, wenn der Suchbegriff „Holzspielzeug“ wichtig ist). Insgesamt geht es darum, variabel vorzugehen und so nicht von Suchmaschine
algorithmisch abgestraft zu werden. Dabei helfen nicht nur Variationen von Ankertexten (auch die Nutzung von solchen, die keine Suchbegriffe enthalten), sondern auch Variationen von Zieldestinationen mit Verlinkungen auf die Startseite sowie auf verschiedene Unterseiten.
Qualitativ minderwertige Links: Es gibt Backlinks, die von Suchmaschinen wie Google als besonders minderwertig bewertet werden. Dazu gehören vor allem Backlinks, die man als Webshopbetreiber selbst setzen kann und darüber bewusst Empfehlungen für den eigenen Shop erstellen kann. Zu diesen als minderwertig interpretierten Links gehören beispielsweise solche aus Blogkommentaren, aus Artikelverzeichnissen oder Linklisten.
Unnatürliches Linkwachstum: Für Suchmaschinen ist es ein Signal, wenn Onlineshops, die schon seit mehreren Jahren online sind, aber bis vor kurzer Zeit noch sehr selten verlinkt wurden, anschließend in einem kurzen Zeitraum plötzlich sehr viele Links von unterschiedlichen Websites, Blogs etc. erhalten. Ein solcher Umstand wird durch Suchmaschinen in der Regel als unnatürlich gewertet. Um eine negativen Interpretation der Suchmaschine diesbezüglich zu vermeiden, sollte man das Linkwachstum des eigenen Shops genau kennen und beobachten.
Im zweiten Teil erfahren Sie, was Sie konkret machen können, um ein optimales Backlink-Profil für Ihren Shop zu erhalten.
Der Beitrag So geht es: Backlinks aufbauen und Google Ranking verbessern (Teil 1) wurde zuerst veröffentlicht unter Der Afterbuy Blog.